Scaligerburg in Malcesine

OrtMalcesine, Verona, Italien
AnwendungWege und Treppen, Fassaden
Light planninglucearchitettura (Lorella Marconi, Cinzia Todeschini)
FotoAlessio Tamborini

Die am nordöstlichen Ufer des Gardasees gelegene Scaligerburg in Malcesine stammt aus dem Mittelalter und wurde in den darauffolgenden Jahrhunderten sowohl von Venezianern, Franzosen als auch Österreichern beherrscht. Nun hat sie ein neues Lichtkonzept bekommen. Das vom Atelier für Lichtdesign Lucearchitettura betreute Projekt hat die Festung noch faszinierender und stimmungsvoller gemacht.

Auf drei Ebenen erbaut, die über Treppen und Rampen miteinander verbunden sind, besitzt die Burg einen Turm mit fünfeckigem Grundriss und eine „Casermetta“ (oder Palazzo Veneziano), d. h. einen unteren Innenhof, in dem ursprünglich die Wache untergebracht war; etwas weiter davon thront in 24 Meter Höhe ein Balkon, von dem sich den Besuchern ein atemberaubender Blick über den Gardasee und die umliegenden Berge bietet.

Der Zugang zur Burg, der den neuen Eingangsbereich bildet, wird von den Leuchten Bright 2.4 5W 3000K 45° CRI>90 mit integriertem Blendschutzschirm in Szene gesetzt: Unten in den Seitenwänden der beiden angrenzenden Bögen positioniert, schaffen sie Tiefe und betonen die Rundungen der Kanonenkugeln mit dramatischen Helldunkeleffekten.

In der linken Wand gleich hinter dem Eingang beleuchten zwei Strahler Ginko 2.0 5W 3000K und 4000K CRI>90, der erste mit elliptischer 13°x52°-Optik, der zweite mit 45°-Optik, beide mit asymmetrischem Blendring, meisterlich die wahrscheinlich von einer ehemaligen Burgkapelle verbliebenen Freskenreste. Die gleiche Leuchte in der Version 3000K und mit 45°-Optik strahlt im nordöstlichen Eck des Innenhofs am Fuß des Turms eine Madonnenfreske aus dem 14. Jahrhundert an.

Die im Boden installierten Orientierungsleuchten Rondò 2.1 2W 3000K mit radialer Optik sorgen nicht nur für die Beleuchtung des Verbindungsgangs zwischen dem ersten und zweiten Innenhof, der bis zur Residenz führt, sondern auch der gegenüberliegenden Mauer. Die gleichen Leuchten wurden im Perimeter einer Plattform namens „Rivellino” verwendet, die einen herrlichen Blick auf den Ort, den See und den Westhang des Monte Baldo bietet und heute vielfach für Märchenhochzeiten mit unvergesslicher Aussicht auf den Gardasee genutzt wird. Die Einbauleuchten Litus 1.6 3,5W mit diffuser Optik dienen dagegen der Ausleuchtung aller Durchgänge mit Gewölbedecke.

Der dritte, am höchsten und nördlichsten gelegene Innenhof ist über eine Rampe und ein von den Scaligern errichtetes Portal erreichbar. Hier betonen die in der Struktur des Geländers eingebauten Strahler Ginko 1.0 die Plastizität des Steins und werfen schöne Lichtkegel auf die darunterliegende Wand.

Bei diesem komplexen Projekt musste auf mehreren Ebenen gearbeitet werden, und zwar im Einklang mit dem Ort und der Umgebung. Dabei kamen sowohl das äußere, monumentale Erscheinungsbild des Gebäudes als auch die Funktionswege im Innern der Burg zur Berücksichtigung. Die Erfahrung bei der Sanierung historischer Gebäude und das besondere Einfühlungsvermögen von Lucearchitettura für den altertümlichen Ort haben der gesamten Burg ein neues Gesicht gegeben, mit einer respektvolleren, zurückhaltenderen Beleuchtung, die den Charakter der Landschaft nicht verändert. Das beste Beispiel dafür sind die kleinen Strahler Ginko 1.0 3,5W 3000K mit 58°-Optik: Vollständig in die Pfosten unter dem Handlauf der Geländer eingebaut, werden sie, auch durch die Oberflächenausführung anthrazit, zum integralen Bestandteil der Architektur, erzeugen Rhythmus und verbreiten ein warmes Licht, das die Wege umschmeichelt und sich bis zur gegenüberliegenden Mauer ausbreitet.

Weiches Licht erhielten auch die beiden mächtigen, 12 Meter hohen Fassaden des Palazzo Veneziano am Seeufer und des Palazzo Scaligero im Zwischenhof. Mit der Verwendung der Leuchten Stra 5.0 aus Edelstahl 37W in der Sonderausführung Tunable White (3000K- 5000K), die in einem Abstand in den Boden eingelassen wurden, der die Licht- und Schatten-Kontraste aufgrund der unregelmäßigen Steinoberfläche reduziert, wird die Vertikalität mit Hilfe der Wallwasher-Optik hervorgehoben, die das abgestrahlte Licht effizient bis zum Kranzgesims auf die Fassade leitet.