Apotheke Sant‘Andrea

OrtVicenza, Italien
AnwendungWege und Treppen
Projektarch. Paolo Omodei Salé
FotoTommy Ilai

Von der Tankstelle zur Apotheke: Wo früher Zapfsäulen standen, ist heute der Weg frei zur Farmacia Sant'Andrea. Die Apotheke wurde in den 1970er-Jahren gegründet und war vor ihrem Umzug bereits seit über 50 Jahren im selben Stadtteil von Vicenza ansässig. Die Farmacia S. Andrea versteht sich nicht nur als Geschäft, indem Arzneimittel, Präparate aus Heilpflanzen und homöopathische Zubereitungen verkauft werden, sondern auch als ganzheitliche Anlaufstelle, die ihre Dienstleistungen voll und ganz auf die Bedürfnisse der Kunden abstimmt.

Das Konzept geht auf: In den verschiedenen „Abteilungen" können Kunden Körper- und Hautpflegeprodukte testen oder an Themenreihen aus dem Bereich Gesundheit, Sport, Ernährung und Wellness teilnehmen. Außerdem dürfen sich werdende Mütter über kostenlose Beratung freuen.

Mit diesem rundum kundenorientierten Angebot bietet die Apotheke eine Customer Experience, die das Projekt vollkommen revolutionierte und dem Architekten, Paolo Omodei Salé vom Omodei Studio, darin bestärkte, eine warme und gemütliche Atmosphäre zu schaffen, die sich gezielt von dem bekanntermaßen kalten und sterilen Ambiente der Medizinwelt abhebt. Das gelang ihm durch die Verwendung von natürlichen Werkstoffen wie Holz und einige antike Einrichtungsgegenstände, die aus den alten Geschäftsräumen stammen, beispielsweise Möbel und alte Apothekergefäße, z. B für Heilkräuter und Salben. Auf Säulen wird im gesamten Raum gänzlich verzichtet, so dass der Eindruck von einem großzügigen, freien und luftigen Plätzchen erweckt wird, bei dem die Bewegung durch den Raum nicht zwingend vorgegeben ist. Diese weichen Grenzen fördern die Kommunikation zwischen Fachpersonal und Kunden.

Die Decke oberhalb der Ausstellungsinseln wurde auf ideale Weise als beeindruckende Kassettendecke gestaltet, die zum unverwechselbaren Gestaltungselement der Innenräume der Apotheke wurde: eine Collage aus Bildern und Drucken mit Heilkräutern, zu denen Caterina Romio vom Studio Noparking durch ihre Beratung entschieden beigetragen hat.

Zwischen den Deckenbildern wurden Einbauleuchten des Modells Bitpop 2.2 mit hohem Farbwiedergabeindex installiert, die jedoch dank der rückversetzten Optiken und der flächenbündigen Montage praktisch unsichtbar sind. Dieselbe Beleuchtungslösung wurde auch für den Bereich oberhalb der Theken gewünscht, wo sich Apotheker und Kunde vis-à-vis begegnen. Einige Strahler der Serie Stinger, in den Farben schwarz und weiß, beleuchten die Ausstellungsinseln sowie die Artikel in den Wand-Regalen.

Im Außenraum wurde auf die Farben gelb und grau gesetzt, was nicht nur einen Wiedererkennungswert schafft, sondern der Apotheke auch einen frischen und innovativen Look verleiht, der das Konzept in diesem neuen Service-Zentrum widerspiegelt, bei dem die Gesundheit der Bürger absolut im Vordergrund steht.

Wahrnehmungsorientiert ist auch die funktionale Beleuchtung in den Durchgangsbereichen im Außenbereich, wo die Orientierungsleuchten Pasito 1.2 und die Einbauleuchten Bright 1.A an der Wand entlang und auf der Treppe angebracht wurden. Downlights der Serie Smoothy wurden hingegen entlang der schwarzen Überdachungen montiert: Smoothy 2.4 mit elliptischer Optik beleuchten den Weg, während Smoothy 5.4 mit rotationssymmetrischer Optik den über Eck verlaufenden Eingangsbereich erhellen. Die Linearprofile Neva 1.0 wurden über eine Bügelhalterung entlang der gesamten Außenwand hinter dem Geschäft montiert und verwandeln die Wandfläche in eine strahlende Fassade, die – trotz ihrer eher unscheinbaren Position – entscheidend dazu beiträgt, die Apotheke von der belebten Verkehrsstraße abzuheben und zum Besuch einer kleinen „heilen" Welt einzuladen.